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Reisebericht: Inseln und Halligen Nordfrieslands

Mitarbeiter auf Tour

Inseln und Halligen in Nordfriesland

Schützende Deiche, das einzigartige Watt und Inseln wie Föhr und Amrum sind charakteristisch für die Weite Nordfrieslands. Die Reise beginnt in Husum, der grauen Stadt am Meer, wie sie der Dichter Theodor Storm nannte, und führt entlang der Nordseeküste zu den vorgelagerten Inseln und Halligen.

Tag 1: Individuelle Anreise nach Husum

Am Dienstag den 07.05. war es endlich soweit, die langersehnte Radtour „Inseln und Halligen Nordfrieslands“ stand an. Schon lange wollte meine Mutter die Inseln Amrum und Föhr besuchen. Als sie im Dezember diese Reise in unserem Programm entdeckte, freute sie sich umso mehr und es stand fest: im Mai geht es los.

Um 11 Uhr holte meine Mutter mich ab und wir fuhren voller Vorfreude mit dem Auto bis nach Husum.

Angekommen im ersten Hotel konnten wir direkt einchecken und unser Zimmer beziehen. Das Auto durften wir die Woche über beim Hotel stehen lassen, auf einem separaten Parkplatz hinter dem Hotel, sodass man es von der Straße aus nicht sehen konnte.

Die gebuchten E-Bikes standen schon in der Fahrradgarage bereit, sodass wir diese am Nachmittag für einen Ausflug nach Friedrichstadt nutzen konnten. Etwa eine Stunde fuhren wir durch kleinere Wege an Feldern und Wäldern entlang, bis wir die verträumte Stadt erreichten. Mit seinen vielen verwinkelten Gassen und verträumten Schaufenstern lädt Friedrichstadt zum bummeln ein. Beim schlendern entdeckten wir die Kajüte 1876, ein Restaurant direkt am Wasser. Die nette Dame zauberte uns zwei Flammkuchen nach Wunsch, welche geschmacklich kaum zu übertreffen waren. Zurück in Husum ließen wir den Abend an der Hotelbar gemütlich ausklingen.

Tag 2 und 3: Föhr

Den Tag starteten wir mit einem ausgiebigen Frühstück im Hotel. Das Hotel bot eine ausreichende Auswahl an verschiedensten Lebensmitteln und Teesorten sowie Säften an.

Nach dem Check-Out holten wir die Räder aus der Fahrradgarage und machten uns auf dem Weg. Innerhalb weniger Minuten erreichten wir den Deich, welcher uns von nun an begleitete. Auf der einen Seite das Wattenmeer, auf der anderen kleine Lämmer, welche sich sonnten oder mit ihren Kumpels spielten. Für Nordseefans gibt es wohl kaum etwas Schöneres.

Die inkludierten Fährtickets sind nicht zeitgebunden, sodass wir uns für eine Abfahrt am späten Nachmittag entschieden. Dies gab uns die Zeit, einen Abstecher über Nordstrand zu machen. Eine süße Halbinsel, welche sich perfekt zur Durchfahrt eignet. Bei einer Pause mit Blick auf die Nordsee genossen wir selbstgemachte Bratkartoffeln und eine kühle Apfelschorle. Weiter am Deich entlang unter Beobachtung der süßen Fellnasen und begleitet vom Bölken der Schafe erreichten wir schließlich nach rund 55km den Fähranleger. Pünktlich zum Beladen der Fähre, sodass wir direkt unsere E-Bikes raufschieben und drinnen einen Platz am Fenster ergattern konnten. Die Fähre verfügt im vorderen und hinteren Bereich über eine Panorama-Glasfront, welche einen Ausblick bis zum Horizont über das sanft rauschende Meer bot.

Angekommen auf Föhr suchten wir uns ein Restaurant und wurden direkt an der Promenade im „La Rocca“ fündig. Ein Italiener mit ausgezeichnetem Service und ansprechender Karte.

Rundtour Föhr & Whiskey Distillery

Nach leckerem Frühstück starteten wir unsere Rundtour über Föhr. Bereits vorher hatten wir recherchiert, was wir gerne Besichtigen wollten. Eine große Empfehlung, da Föhr einiges zu bieten hat. Über Alkersum nach Dunsum geht es durch idyllische Wiesenlandschaften und verträumte Dörfer nach Dunsum. Hier hat die Hinrichsen’s Farm seinen Betrieb.

Ein Besuch hier empfiehlt sich wärmstens für alle Whiskey- und/oder Tierliebhaber. Vor ein paar Jahren eröffnete die Farm ihre eigene Distillery, der Whiskey kann entweder bei einem Tasting oder auf Nachfrage vor Ort probiert und erworben werden. Als Whiskey-Liebhaber habe ich natürlich auch einen gekauft – wer sich hier Sorgen um den Transport macht: die netten Mitarbeiter packten den Whiskey mehrfach ein, sodass nichts passiert ist.

In dem kleinen Restaurant sind nahezu alle tierischen Produkte von den Hofeigenen Schafen, Hühnern und Kühen. Auf Wunsch werden Änderungen an einzelnen Gerichten angenommen, sodass für jedermann etwas dabei sein sollte. Geschmacklich können wir ein Mittagessen auf jeden Fall empfehlen. Wer sich zudem sportlich betätigen möchte, kann auf dem benachbarten Fußballgolf-Platz eine Runde spielen oder alternativ mit den Mini-Schafen kuscheln und die Hühner beobachten.

Über Utersum, Borgsum und Nieblum ging es anschließend für uns zurück nach Wyk, wo wir nach kurzer Pause zu einem Stadtbummel aufbrachen. Die meisten Geschäfte hatten allerdings bereits geschlossen, sodass wir zum Abendessen in einer kleinen Familienpizzeria einkehrten. Da die Hälfte der Gerichte nicht mehr oder nur in Teilen bestellt werden konnten, spreche ich hier keine Empfehlung aus.

Tag 4 und 5: Erkundungstour auf Amrum

Da wir die Fähre um 10 Uhr nach Amrum erwischen wollten, starteten wir den Tag mit einem kurzen Frühstück und fuhren anschließend direkt zum Fähranleger.

Die Fähre kommt in Wittdün an, sodass wir einmal über die Insel zu unserem Hotel in Norddorf fahren mussten. Da wir bestes Wetter hatten, konnten wir so bereits einen guten Überblick über Amrum bekommen. Durch Zufall war Mamas beste Freundin mit ihrem Mann ebenfalls auf dieser wunderschönen Insel um Urlaub zu machen. Gemeinsam brachen wir auf, um zu Kaffee und Kuchen einzukehren. In dem süßen Friesencafé angekommen, stand bereits draußen eine Schlange wartender Menschen. Wir hatten Glück und ergatterten einen Tisch, sodass wir gemütlich beisammensitzen konnten. Die hausgemachten Kuchen schmeckten himmlisch, alle Kuchenliebhaber sollten hier definitiv vorbeischauen und zu einer Pause einkehren.

Anschließend machten wir einen Spaziergang durch Nebel entlang verschiedenster kleiner Häuschen und über den Friedhof. Am Abend verabschiedeten wir uns und machten uns auf den Heimweg nach Norddorf.

Zurück in Norddorf kehrten wir im Hotelrestaurant ein, welches Saisontypisch verschiedenste Spargelgerichte anbot. Nach einem kurzen Verdauungs-Spaziergang entschieden wir uns den Tag zu beenden und ins Hotel zurückzukehren.

Ausflug nach Hallig Hooge

Den zweiten Tag auf Amrum starteten wir mit einer Radtour nach Wittdün, von wo aus die Fähre nach Hallig Hooge startet. Voller Freude stellten wir die E-Bikes ab und liefen zum Schiff. Nach kurzer Wartezeit durften wir an Bord und kamen nach etwa 40-minütiger Fahrt auf der kleinen Hallig an. Die Fähre fährt hier nur zweimal am Tag – die Zeit sollte man also unbedingt im Blick behalten! Durch die begrenzte Zeit stiegen wir in eine Kutsche, welche uns in ca. 3 Minuten zur Hauptwarft brachte. Zwei kleine Läden, ein Café, einen Supermarkt, einen Kiosk und ein kleines Museum gibt es hier. Hallig-typisch sind hier mehr Schafe als Menschen zuhause, was eine angenehme Ruhe mit sich brachte.

Nach einem Aufenthalt von etwa 1.5 Stunden wurden wir noch zur Hallig Kirche gebracht. Eine kleine Kirche mit plattdeutschem Vaterunser und Muschelboden. Auch der angrenzende Friedhof war eher klein, sodass noch etwas Zeit für einen Spaziergang entlang der Felder blieb.

Durch die gebundenen Fährzeiten waren wir bereits am Nachmittag zurück auf Amrum, sodass Zeit für ein verspätetes Mittagessen in Wittdün direkt am Strand und einen Bummel durch Wittdün blieb. Über die Insel geht es bei einer entspannten Radtour zurück nach Norddorf, wo wir uns spontan für noch einen Bummel entschieden. Unser Hotel lag direkt neben der Einkaufsmeile, weshalb wir die Räder im Hotel ließen.

Tag 6: Husum

Der Tag startete mit ca. 2.5 Stunden Fährfahrt über Föhr zurück nach Dagebüll. Wir hatten Glück und fanden erneut einen Platz direkt am Fenster, sodass wir uns mit dem Blick auf die unendliche Weite der Nordsee ein wenig einkuscheln konnten. Angekommen in Dagebüll wählten wir diesmal den Rückweg zunächst am Deich entlang, wo wir erneut unter Beobachtung der kleinen Fellnasen standen. Auf halber Strecke verließen wir den Radweg am Deich und bogen Richtung Bredstedt ab. Diesen Weg können wir nicht empfehlen, da er meist an der B5 entlang verläuft. Lieber sollte man auch den Rückweg am Deich wählen – mit den Schafen und dem Wattenmeer wird es ohnehin nicht langweilig.

Zurück in Husum machten uns zu Fuß auf nach Husum rein und hielten Ausschau nach einem Restaurant. In einem Sushi Laden wurden wir fündig und ließen die Reise gemütlich ausklingen.

Wer aufgepasst hat weiß, dass ein Punkt in Husum noch fehlt: das Weihnachtshaus. Hier kann man ganzjährig Weihnachtssachen erwerben, sodass wir natürlich noch einen Schlenker machten, bevor wir im Hotel einkehrten. Aufgrund der Uhrzeit hatte dieses bereits geschlossen, von außen lässt sich aber dennoch auch schon einiges bewundern. Für Weihnachtsliebhaber ein Muss.

Tag 7: Abreise

Der letzte Morgen begann mit einem ausgiebigen Frühstück im Hotel, gefolgt vom Check-Out. Nach dem wir alles ins Auto geladen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Hause – mit Zwischenstopp in Friedrichstadt. Hier schlenderten wir noch durch die letzten Lädchen.

Auf der einen Seite das Wattenmeer, auf der anderen kleine Lämmer, welche sich sonnten oder mit ihren Kumpels spielten. Für Nordseefans gibt es wohl kaum etwas Schöneres.

Phyllis Wiechmann

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