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Reisebericht Rad und Schiff Südholland

Rad & Schiff Südholland

Südholland - die wohl abwechslungsreichste Provinz mit vielen Facetten. Hier geben sich Großstadtleben und unberührte Natur die Hand. Über die Land- und Wasserwege lassen sich die herrlichen Landschaften und die kulturhistorischen Höhepunkte der Provinz „Zuid-Holland“ erkunden. 

Mit Rad und Schiff zeigt diese Tour die Highlights der Provinz.

Tag 1: Anreise nach Rotterdam - Schiedam

Bei Sonnenschein hieß es heute morgen um 09:00 Uhr Abfahrt in Edewecht. Mit meiner Schwester und meinem Mann ging es Richtung Südholland. Nach einer eingelegten Kaffeepause erreichten wir gegen 16:00 Uhr den Anleger in Rotterdam-Schiedam. Unser schwimmendes Hotel die "MS Normandie“ lag bereits vor Ort und wartete auf uns. Die Parkplatzsuche konnten wir uns sparen, denn unser Auto wurde vom Unternehmen „Valet Parking“ ganz bequem am Anleger abgeholt. Dann haben wir unsere kleine, feine und saubere Kabinen bezogen. Auf den Betten lag bereits das Kartenmaterial für die Woche für uns bereit. Um 17:00 Uhr fand das erste Infogespräch der Reiseleitung statt. Hier wurden wir mit einem Gläschen Sekt empfangen. Die Crew wurde vorgestellt, wir bekamen Infos zu den Rädern, außerdem erläuterte der Reiseleiter den Zeitplan der Speisezeiten. Um 18:30 Uhr gab es Abendessen und zwei nette Damen waren für diese Woche unsere Tischnachbarinnen. Es gab ein sehr leckeres 4-Gänge Menü. Anschließend haben wir den Abend mit Kartenspielen ausklingen lassen. Gegen 21:30 Uhr fielen wir nach einem aufregenden Anreisetag zufrieden ins Bett. 

Tag 2: Rotterdam-Schiedam - Dordrecht

Um 07:45 Uhr starteten wir unseren ersten Tourentag mit einem guten Frühstück. Es gab jeden Tag zwei Sorten Brötchen und weitere Leckereien wie Weißbrot, Graubrot, Rosinenstuten, Croissants, Pumpernickel, Rührei oder Spiegeleier, gekochte Eier, Käse, Wurst, Müsli, Joghurt und Säfte. Auf unserem Frühstücksplatz stand morgens immer eine 0,5 l Flasche Wasser, ein Apfel, Apfelsine oder Banane, sowie etwas Süßes wie Kekse oder Honigbrot für uns bereit. Dies konnten wir in die dazu bereitgelegte Tüte als Proviant für die Tagestour einpacken. 

Um 09:00 Uhr fand das erste amüsante Infogespräch mit unserem Reiseleiter für unsere erste Radetappe statt. Dann haben wir uns fertig gemacht, sind von Bord gegangen, haben unsere Räder gesucht und mit Tourenbuch und Lenkertaschen bestückt. Nachdem die erste Seite im Routenbuch aufgeschlagen war, fing es prompt an zu nieseln. Also Regenzeug an und los ging es zum ersten Knotenpunkt. Die Ausschilderung mit Knotenpunkten war super und wir sind gut durch Rotterdam entlang der Nieuwe Maas gefahren. Irgendwann mussten wir mit einer Fähre nach Kinderdijk übersetzen. Dort standen viele Windmühlen, cirka 19 Stück, rechts und links auf den ersten paar hundert Metern. Leider waren auch viele Touristen vor Ort und wir mussten aufpassen und langsam fahren. Weiter führte uns ein idyllischer Radweg entlang von Wasserläufen Richtung Oud Alblas und Dordrecht. Wir haben eine kleine Eispause eingelegt und sind mit dem Waterbus zur Anlegestelle übergesetzt.

Um 15:30 Uhr kamen wir an und die MS Normandie lag schon vor Ort. Um 16:00 Uhr gab es Kaffee und Kuchen an Bord. Nach einem anschließenden Spaziergang durch die Fußgängerzone und die Hafenanlagen fand um 18:00 Uhr das nächste Infogespräch für die morgigie Radetappe statt. Im Anschluss gab es Abendessen und wir ließen den ersten Tourentag mit Kartenspielen ausklingen.

Tag 3: Dordrecht - Gorinchem

Heute sind wir bei Sonnenschein aufgestanden, haben um 08:00 Uhr gefrühstückt und sind um 09:15 Uhr losgeradelt. Es war frisch draußen, mein Mann und meine Schwester hatten Handschuhe an. Nach kleinen Irritationen (die Schilder wurden wahrscheinlich verdreht) haben wir die richtige Route gefunden. Bereits nach 5 km mussten wir die erste Pause beim Schaugarten Augustus einlegen. Es war auf jeden Fall sehenswert. Akkurate Beete - ein Unkraut hat dort keine Chance, im Verkaufsraum nette Deko und irre Lampen.

Weiter ging es Richtung Nationalpark Biesbosch, einen kleinen Rundgang beim Museum gemacht, dann sind wir mit viel Wind von vorne weitergefahren. Unterwegs sahen wir viel Federvieh aber leider, wie erhofft und angekündigt, keine Biber. Dann, nach einer Tee- und später einer Seccopause, fuhren wir durch den malerischen Ort Oudendijk und haben anschließend wieder einmal mit einer Fähre übergesetzt. Ziel war unser nächster Liegeplatz in Gorinchem. Unser Schiff war schon vor Ort.

Nach einer Stärkung mit Kaffee und Kuchen haben wir uns eine kleine Pause gegönnt. Um 17:45 Uhr fand das Infogespräch für die nächste Etappe statt. Im Anschluss gab es Abendessen, ein Verdauungsspaziergang in der Abendsonne. Dieser führte durch die Fußgängerzone, weiter zu einer Windmühle und auf einem mit Kastanien gesäumten Damm, der um die Stadt führt, zurück zum Schiff. Heute wurde den Passagieren Happy Hour Getränkekarten angeboten. In der Zeit zwischen 21:00 und 22:00 Uhr konnten wir im Salon vergünstigt Getränke ordern. Dieses Angebot nahmen viele Gäste wahr. Überall waren rege Gespräche, es wurden Gesellschaftsspiele gespielt und man tauschte sich untereinander aus. Um kurz vor 23:00 Uhr hatten wir die nötige Bettschwere.

Tag 4: Gorinchem - Utrecht

Heute sind wir um 07:00 Uhr aufgestanden. Brrrr nur 6°. Nach dem Frühstück um 08:00 Uhr sind wir um 08:45 Uhr gestartet. Heute mal die Handschuhe angezogen und nicht in die Fahrradtasche gesteckt, aber die Sonne schien. Meine Schwester Hannelore macht an diesem Tag Pause auf dem Schiff. Nach einem Tag mit viel Wind von vorne, gönnt sie sich einen Ruhetag. Schön, dass man die Möglichkeit hat.

Wir sind schöne Alleen, entlang von Wassergräben mit vielen Entenfamilien, in Richtung Leerdam gefahren. Nach einem Abstecher zum Glasmuseum, was sich aber unserer Meinung nach nicht gelohnt hat, ging es weiter nach Vianen, einem schönen Ort mit vielen denkmalgeschützten Häusern. Dort haben wir in einem Supermarkt ein wenig Nervennahrung für unterwegs eingekauft. Weiter ging es am Amsterdam-Rhein-Kanal lang zum Anleger in Utrecht. Bei Ankunft um 13:30 Uhr war unser Schiff noch nicht da. Wir waren zu schnell unterwegs. Immer mehr Radfahrer kamen am Anleger an und um 15:00 Uhr kam auch unser Schiff. Hannelore und noch ein paar an Bord gebliebene Passagiere begrüßten uns vom Sonnendeck. Der weitere Ablauf entsprach den vorherigen Tagen: Kaffee und Kuchen, Infogespräch zum nächsten Tourentag, Abendessen, Karten spielen und ab ins Bett.

Tag 5: Utrecht - Schoonhoven

Nach dem Frühstück ging es um 09:00 Uhr los. Hannelore hatte sich erholt und fuhr wieder mit uns. Heute hatten viele Radler Handschuhe an. Mal wieder sind wir schöne ausgebaute Fahrradwege, entlang von Kanälen, gesäumt mit tollen Häusern und gepflegten Gärten gefahren. Beim größten Schloss in Holland dem „Kasteel de Haar“, einem idyllischen Märchenschloss mit Burggraben und schönem Garten, haben wir eine Pause eingelegt. Weiter führte die Route nach Harmelen. Uns wurde vom Reiseleiter empfohlen eine Snackpause am Fischwagen zu machen. Der Kibbeling dort sei der Beste EVER. Er hatte Recht, es schmeckte klasse.

Kurz vor Oudewater haben wir einen Stopp beim Theetuin „De Kwarkel“ eingelegt. Eigentlich sollten wir dort Appeltarte mit Schlagroom und Minztee probieren. Leider waren wir noch satt vom Kibbeling. Nach einem Rundgang durch den urigen Garten mit viel Glasdeko und Nippes fuhren wir weiter an schmucken Häusern vorbei nach Haastrecht und weiter zur Silberstadt Schoonhoven. Dort kamen wir bei bestem Wetter mit viel Sonnenschein bereits um 14:00 Uhr an. Meine Mitfahrer haben eine Pause eingelegt. Ich bin zum Spaziergang aufgebrochen, habe zwei Kirchen besichtigt und bin durch die Fußgängerzone geschlendert. Dann lief es ab wie in den Tagen zuvor. Kaffee und Kuchen, Karten spielen - heute mal auf dem Sonnendeck – wie schön, Infogespräch, Abendessen und wieder Karten gespielt bis 22:00 Uhr.

Tag 6: Schoonhoven - Gouda - Rotterdam-Schiedam

Nach dem Frühstück ging es um 09:00 Uhr bei strahlendem Sonnenschein wieder los. Es war auch wärmer. Wir fuhren zurück nach Haastrecht. Dann ging es weiter nach Gouda. Dort war heute „Käsemarkt“-Tag. Dort haben wir eine längere Pause eingelegt und uns das bunte Treiben auf dem Käsemarkt – neben ca. Tausend anderen Touristen - angeschaut. Die Meijes standen für Fotos parat, leckere Stroopwaffeln wurden gebacken, am Rathaus haben wir einem Glockenspiel gelauscht und uns anschließend in der Sonne in einem Cafe direkt am Markt einen Koffie verkeerd (Milchkaffee) gegönnt. Gut gestärkt fuhren wir über Moordrecht nach Nieuwerk. Da mussten wir uns entscheiden, entweder die Route durch die Stadt Rotterdam oder die ruhigere Route entlang der Nieuwe Maas. Wir haben uns für die Wasserroute entschieden. Kurz vor Rotterdam legten wir eine letzte Pause ein und radelten anschließend zum Anleger nach Rotterdam-Schiedam. Dabei fehlten oder übersahen wir ein paar Hinweisschilder mit den richtigen Knotenpunkten. Nach kleinen Irritationen und der Hilfe eines Mitreisenden „Da geht`s lang“ haben wir die MS Normandie gefunden. Nach Kaffee und Kuchen an Bord folgte wieder ein Infogespräch zum Folgeteag. 

Hier wurden uns für den letzten Tourentag mehrere Möglichkeiten angeboten:

1. Teilnahme an einer geführten Radtour durch Rotterdam

2. Nachmittags Teilnahme an einer Hafenrundfahrt

3. Eine große Fahrradtour über Delft, Den Haag nach Scheveningen und zurück

4. Eine verkürzte Radtour nach Delft und zurück

Nach dem Abendessen gab es später am Abend noch Livemusik. Ein Alleinunterhalter spielte auf der Gitarre und sang dabei bekannte Oldies. Mehrere Gäste, wir auch, legten dazu eine flotte Sohle aufs Parkett. Nach netten Gesprächen mit unseren Tischnachbarn und einigen Gläsern Wein bzw. Bier, sind wir gegen Mitternacht müde ins Bett gefallen.

Tag 7: Rotterdam-Schiedam - Delft

Heute ging es nach dem Frühstück erneut gegen 09:00 Uhr bei strahlendem Wetter los Richtung Delft. Wir haben uns für die verkürzte Radtour entschieden. Wegen einer Baustelle hatten wir in Rotterdam Probleme die richtigen Knotenpunkte zu finden. Nachdem wir eine Ortsansässige gefragt haben, landeten wir auf dem richtigen Weg. Mehrere Kilometer sind wir an einem kleinen Kanal – mal auf der rechten – dann auf der linken Seite - entlanggefahren, haben an diesem eine Pause gemacht und den Schiffverkehr beobachtet. Nach ca. 20 km erreichten wir bereits Delft. Dort gönnten wir uns noch einmal in der Sonne, in einer ruhigen Seitengasse, einen Koffie verkeerd. Urlaub kann so schön sein. Anschließend schlenderten wir durch die Altstadt. Delft hat uns gut gefallen. Mit seinen kleinen Läden, den vielen schmalen Grachten und Brücken und den schönen Häusern mit den verzierten Giebeln. Gegen Mittag machten wir uns langsam auf den Rückweg. Wir sind eine Alternativstrecke gefahren und haben den Weg diesmal ohne Probleme gefunden.

Um 18:30 Uhr informierte uns unser Reiseleiter über die Ausschiffung am nächsten Tag. Im Anschluss hat sich die gesamte Crew noch einmal von uns verabschiedet. Um 19:00 Uhr waren wir zum Galadiner eingeladen. Es gab nochmals ein leckeres 4-Gänge-Menü. Zum Abschluss wurde das Licht gedämmt und der Koch und die Servicekräfte liefen mit einer riesigen Eisbombe mit Wunderkerzen durch die Tischreihen. Es hat mal wieder super geschmeckt und war ein gelungener Abschluss.

Später spielten wir ein letztes Mal Karten und tranken noch 1-2 Gläschen Wein bzw. Bier. Dann mussten wir leider unsere Sachen packen.

Tag 8: Heimfahrt

Nach einem frühen Frühstück mussten wir das Schiff um (spätestens) 09:00 Uhr verlassen. Es fiel uns nicht leicht, aber auch der schönste Urlaub geht mal zu Ende. Unser Auto stand wieder vor dem Schiff bereit. Alles hat super geklappt und wir machten uns auf den Weg nach Hause.

Mein Fazit

Allgemein

Es war eine schöne Urlaubswoche. Das Wetter hat mitgespielt. Eine Stunde Nieselregen, ansonsten trockenes Wetter. Zeitweise war es etwas kühl. Aber oft schien auch die Sonne. Die Radwege in Holland sind einfach wunderbar, breit, gut asphaltiert, häufig mit Mittelstreifen. Das Knotenpunktsystem ist leicht zu verstehen. Unser schwimmendes Hotel die "MS Normandie“ war in einem guten Zustand. Die Kabinen waren groß genug , sauber und hell eingerichtet. Wir fühlten uns wohl darin. Das Essen an Bord war lecker, abwechslungsreich und ausreichend. Die Mitnahme von bereitgestellten Kleinigkeiten für ein Lunchpaket wurde von uns herzlich gerne angenommen.

Reiseleiter und Crew

Der Reiseleiter war kompetent, nett und konnte uns über die Tagesrouten ausreichend und informativ berichten. Er machte uns vorab auf viele interessante Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten aufmerksam. Alle Crewmitglieder, vom Kapitän über die Schiffsdirektorin, die Servicekräfte, die Fahrradspezialisten und auch das Reinigungspersonal, waren nett, zuvorkommend, hilfsbereit und höflich.

Leihräder und Kartenmaterial

Unsere Fahrräder waren neuwertig und gut gepflegt. Die zur Verfügung gestellten Gepäck- und Lenkertaschen waren ausreichend groß und in einem guten Zustand. Das Kartenmaterial war übersichtlich und gut ausgearbeitet. Die Tagesrouten waren gut sichtbar eingezeichnet und die Knotenpunkte fortlaufend am unteren Blattrand notiert. Alternativstrecken waren ebenfalls andersfarbig eingezeichnet. Außerdem wurde man durch viele Tipps auf Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke aufmerksam gemacht.

Ruhetag? Kein Problem

Die Möglichkeit auch an Bord bleiben zu können und nicht Fahrradfahren zu müssen, hat uns gut gefallen. Sollte man am Bord bleiben, trägt man sich morgens in eine Liste ein und kann dann das Ab- und Anlegen des Schiffes beobachten und die Strecke von der Wasserseite aus genießen. Mittags bekommt man eine Suppe serviert.

Wiederholdungstäter

Unsere erste Rad- und Schiffreise haben wir von Passau nach Wien und zurück gemacht. Dies war die zweite Rad- und Schiffreise. Es wird aber definitiv nicht die letzte Reise sein. Wir können sie nur empfehlen und buchen gerne mal wieder.

"Nach ca. 20 km erreichten wir bereits Delft. Dort gönnten wir uns noch einmal in der Sonne, in einer ruhigen Seitengasse, einen Koffie verkeerd. Urlaub kann so schön sein. Anschließend schlenderten wir durch die Altstadt. Delft hat uns gut gefallen, mit seinen kleinen Läden, den vielen schmalen Grachten und Brücken und den schönen Häusern mit den verzierten Giebeln."

Ursel Lange

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