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Reisebericht: Rad und Schiff Zeeland

Mitarbeiter auf Tour

Rad & Schiff Rotterdam und Provinz Zeeland

Die Provinz Zeeland, auch Land im Meer genannt liegt ganz im Westen der Niederlande und besteht zum größten Teil aus Inseln und Halbinseln. Die Meeresarme Ooster- und Westerschelde reichen bis tief in die zeeländische Landschaft, ein wahres Paradies für Tiere und Pflanzen.

Mit Rad und Schiff zeigt diese Tour die Highlights der Provinz.

Anreise nach Rotterdam

Tag 1 (03.08.24)

Nach einer (fast) planmäßigen Anreise mit der Bahn von Oldenburg nach Rotterdam kommen wir um 13 Uhr in Rotterdam an. Wir nehmen ein Taxi zum Schiff (Taxifahrt ca. € 25,-). Der Taxifahrer kennt sich aus und mit unserer Angabe an welcher Pier das Schiff liegt, fährt er uns bis direkt vor die MS Normandie. In Windeseile nehmen zwei Crewmitglieder die Koffer an Bord. Die Zeit bis zur Einschiffung um 16 Uhr verbringen wir bei bestem Wetter auf der fußläufig entfernten Sommerterrasse des Restaurants „Prachtig“ direkt unterhalb der Ersamusbrücke, eines der modernen Wahrzeichens Rotterdam, mit Blick auf „unser“ Schiff – ein toller Urlaubsstart.

Das „Boarding“ ab 16 Uhr und die Übergabe der Kabinenkarte erfolgen sehr unkompliziert und zügig, wir beziehen unser gemütliches „Zuhause auf Zeit“ für die kommende Woche, eine Kabine auf dem Oberdeck. Um 18 Uhr erfolgt die Begrüßung im Salon durch den Kapitän, den Reiseleiter sowie den Hotelmanager. Um 18.30 Uhr erwartet uns ein leckeres 4-Gänge Menü im Restaurant im Hauptdeck des Schiffes. Hier kommt man auch direkt ins Gespräch mit einigen anderen Gästen und natürlich den Tischnachbarn. Während des Abendessens verlässt das Schiff Rotterdam in Richtung Dordrecht. In Dordrecht haben wir am Abend noch Gelegenheit für einen kleinen Stadtbummel.

Tag 2 (04.08.24)

Dordrecht - Willemstadt - Hellevoetsluis

Am frühen Morgen werden wir von den Motorengeräuschen geweckt. Wie vom Kapitän angekündigt, legt unser Schiff am frühen Morgen von Dordrecht ab nach Willemstad.

Nach dem Frühstück erfolgt die Tourenbesprechung für den heutigen Tag um 9 Uhr (an den anderen Tagen um 18 Uhr) durch unseren Reiseleiter Wolfgang. Er hat viele Tipps zur Strecke und Sehenswertem parat. Draußen stehen unsere gebuchten Elektroräder bereit für die erste Tour nach Hellevoetluis. Unsere erste Tour geht über die typischen niederländischen Marsch- und Wiesenlandschaften in den Ort mit hübscher Altstadt. Hellevoetsluis war im 17. Jahrhundert der größte Kriegshafen der Vereinigten Niederlande und so fallen uns auch direkt die großen Festungsanlagen aus der Zeit mit dem Festungsgebäude auf. Zufällig ist die Festung geöffnet, wir werden direkt hineingebeten und eines der Vereinsmitglieder spricht sogar deutsch: Peter erklärt uns den Werdegang der Festung und wir erhalten eine Privatführung in einer der Kasematten aus dem 18. Jahrhundert. Kasematten sind massive Gewölbe innerhalb von Festungsanlagen welche vor Artilleriebeschuss schützten und Sie liegen verborgen tief im Inneren der Festungsanlage und von außen betrachtet sehen sie aus wie begrünte Hügel. Wir sind begeistert, dass wir nach unserer schönen ersten Radtour noch so ein tolles Erlebnis haben.

Tag 3 (05.08.24)

Hellevoetsluis - Bruinisse

Unsere Radtour führt uns heute von Hellevoetsluis ins „Muscheldorf“ Bruinisse. Auf dem Weg machen wir noch einen Abstecher zum schönen Strand von Rockanje. Wir radeln vorbei an langgezogenen Deichen und Gemüsefeldern. Trotz des wirklich schönen Wetters bläst der Wind teilweise frisch von vorne und ich freue mich über mein Leihrad mit Elektroantrieb😉 Ungefähr bei Battenoord am Grevelinger Meer trauen wir unseren Augen nicht: WILDE FLAMINGOS!  Und ja, tatsächlich gibt es dort nicht einen oder zwei, sondern eine ganze Flamingokolonie zu bestaunen. Ein Highlight dieses Tages! Am Ende der Tour fahren wir über den Grevelingendamm, der Grenze zwischen Südholland und Zeeland nach Bruinisse, bekannt für frische Muscheln. Der Ort wirkt am Montag ein wenig verschlafen, viele Restaurants haben geschlossen. Aber wir werden fündig im Restaurant „Bru Petit Kitchen & Bar“. Wir überlegen Muscheln zu essen, als die Inhaberin uns sagte, dass sie soeben noch frische Seezungen bekommen hat. Da können wir nicht nein sagen😊 Wir genießen den frischen Fisch auf der Terrasse des Restaurants – Urlaubsfeeling pur! Unser schwimmendes Hotel wartet bereits auf uns im Hafen, wir verbringen den schönen Sommerabend auf dem Sonnendeck des Schiffes.

Tag 4 (06.08.24)

Bruinisse- Veere

Es ist heute sonnig und sehr warm und so entscheiden wir uns dafür, die heutige Tour von Bruinisse nach Veere ohne Umwege und Abstecher zu radeln. Das Highlight der Tour ist heute die Fahrt mit dem Rad über die mehr als 5 km lange „Zeelandbrug“ zwischen den Orten Zierikzee und Colijnsplat. Es ist wirklich beeindruckend über eine so lange Distanz über dem Wasser zu radeln. Die Aussicht zu beiden Seiten mit dem Wasser drumherum und den vielen Segelbooten ist atemberauend. Weiter geht es entlang von Gemüsefeldern nach Kamperland. Von dort aus nehmen wir die „Fiets- en Vootveer“ (Fahrrad- und Personenfähre) nach Veere. Die Fähre verkehrt in der Hauptsaison zwar ca. alle 75 Minuten, aber unser Reiseleiter Wolfgang hatte uns „vorgewarnt“, dass die Fähre sehr beliebt ist und von vielen Urlaubern genutzt wird und mit Wartezeiten zu rechnen ist. Und so kam es auch: wir waren spät dran für die nächste Abfahrt. Die Fähre sah schon von weitem sehr voll aus, es warteten mit uns noch weitere 4 Radfahrer um auf die Fähre zu kommen, wir waren die letzten in der Schlange. Und was sollen wir sagen: die anderen vier konnten noch an Bord, bei uns hat es nicht mehr geklappt😉 So legen wir eine Pause am Steg ein und essen unser an Bord zubereitetes Lunchpaket und nehmen 75 Minuten später die nächste Fähre.

Veere ist eine sehr schöne historische Stadt, heute (Dienstag) ist in Veere in den Sommermonaten ein historischer Markt. Wir essen zuerst „Kibbeling“, den typisch holländischen Backfisch mit Remoulade, dann noch ein leckeres Eis und schauen vom Deich aus dem Treiben am und auf dem Wasser zu. Hier liegt unser Schiff sehr zentrumsnah bis Donnerstagabend.

Tag 5 (07.08.24)

Veere - Neeltje Jans - Veere

Gegen 9 Uhr brechen wir auf in das ca. 9 km entfernte Middelburg, die Hauptstadt Zeelands. Die wunderschöne Stadt Middelburg mit vielen historischen Gebäuden und Denkmälern entpuppt sich vor allem auch als Einkaufsstadt mit vielen Cafés und Restaurants. Das Wetter ist traumhaft und uns zieht es an den nur wenige Kilometer entfernten „Südstrand“ der Insel, nach Zoutelande. Wir erklimmen den höchsten Punkt der Provinz Walcheren, eine gewaltige Düne mit über 50 Metern Höhe. Von hier aus hat man einen spektakulären Ausblick auf die umliegende Landschaft und auf das Meer bzw. die Westerschelde. Der Strand ist wunderschön, sehr sauber, verfügt über eine Strandbar mit Liegen- und Sonnenschirmverleih und Toiletten. Wir bleiben bis zum frühen Abend, entschließen unser kurzerhand an Bord Bescheid zu geben, dass wir heute nicht zum Abendessen an Bord sein werden, fahren nochmal nach Middelburg und lassen den Abend auf der Sommerterrasse des italienischen Restaurants „Il Senso“ – sehr zu empfehlen – ausklingen.

Tag 6 (08.08.24)

Rundtour Veere

Bis zur Abfahrt der MS Normandie heute um 15 Uhr von Veere bleibt noch genügend Zeit für eine Radtour in den Nordwesten der Insel. Das Wetter ist weiterhin sonnig und warm und es zieht es erneut an einen Strand, den uns andere Gäste an Bord gestern Abend empfohlen haben. Über Vrouwenpolder führt uns unsere kurze Radtour durch das schöne Naturschutz- und Dünengebiet an den Strand von Oostkapelle. Ein wunderschöner breiter uns ebenfalls sehr sauberer feiner Sandstrand. In der Ferne kann man die Deltawerke erkennen, ein Schutzsystem gegen Hochwasser und Sturmfluten, gerne als „das achte Weltwunder der Niederländer“ bezeichnet. Am Nachmittag und in den Abendstunden genießen wir bei bestem Wetter die legere und entspannte Atmosphäre auf dem Sonnendeck. Die typisch holländische Landschaft zieht an uns vorbei, wir passieren auf der Rückfahrt von Veere nach Dordrecht drei Schleusen, für schifffahrtsbegeisterte Menschen wie uns ebenfalls ein spannendes Erlebnis.

Tag 7 (09.08.24)

Dordrecht - Rotterdam

Um 10 Uhr legt das Schiff in Richtung Rotterdam ab. Das Wetter spielt heute Vormittag nicht mit und wir lassen die letzte Radtour von Dordrecht nach Rotterdam ausfallen. Wir und einige andere Gäste bleiben heute an Bord und wir fahren vorbei an riesigen Industriekomplexen und Lagerhallen zurück ins Zentrum von Rotterdam.

Aufgrund einer Änderung unserer gebuchten Rückfahrt mit der Bahn und beruflichen Gründen verlassen wir das Schiff bereits heute und es geht leider schon wieder nach Hause. Wir haben genügend Zeit bis zur Abfahrt des Zuges und wir laufen ca. eine halbe Stunde vom Schiff zum Bahnhof „Rotterdam Centraal“.

Meine Highlights

Warum hast du dich für diese Tour entschieden?

Ich bin gerne am / auf / im Wasser😊 Diese Tour ist ideal für Wasserliebhaber, überall der weite Blick aufs Wasser – das hat mir sehr gefallen.

Wetter / Reisezeit

Wir sind im August gereist und hatten großes Glück mit dem Wetter.

Mein schönster Reisemoment

Der Ausblick von der fast 50 Meter hohen Düne von Zoutelande.

Mein Lieblingsplatz

Die Strandbar am Strand von Zoutelande. Drinks, Snacks und eine tolle Aussicht auf Strand und Westerschelde und das Treiben am Strand.

Bestimmte Packliste

Badesachen! Es gibt überall auf der Tour schöne Strände und jede Menge Bademöglichkeiten.

Über Vrouwenpolder führt uns unsere kurze Radtour durch das schöne Naturschutz- und Dünengebiet an den Strand von Oostkapelle. Ein wunderschöner breiter uns ebenfalls sehr sauberer feiner Sandstrand. In der Ferne kann man die Deltawerke erkennen, ein Schutzsystem gegen Hochwasser und Sturmfluten, gerne als „das achte Weltwunder der Niederländer“ bezeichnet.

Markus Hüneke

Mein Fazit

Die Radwege in den Niederlanden sind erstklassig, durchgehend hervorragend ausgebaut und beschildert. Es ist ein Genuss in den Niederlanden zu radeln! Die Tour hat keine Steigungen, dafür weht aber mitunter ein kräftiger Wind. Durch das „Knotenpunktsystem“ ist jede Tour ein „Kinderspiel“. Die Toureninformationen und das erhaltene Routenbuch waren sehr gut. Man radelt einfach von „Zahl zu Zahl“, einfacheres Radfahren gibt es nicht😊

Zudem gibt es tägliche Radtourenbesprechungen um 18 Uhr an Bord mit vielen nützlichen Tipps und Informationen von unserem Reiseleiter Wolfgang.

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